• Rahmendaten

    Bundesland
    Berlin
    Bundesland:
    Berlin

    Herkunft des Eintrags:
    buergerrat.de
    Name des Verfahrens:
    Berliner Klimabürger:innenrat
    Art des Verfahrens:
    Bürgerrat
    Thema:
    Klimapolitik hin zur Klimaneutralität in Berlin
    Fragestellung:
    Wie kann Berlin bis 2050 klimaneutral werden und gleichzeitig alle Bürger:innen mitnehmen?
    Schlagworte:
    Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Umweltschutz, Mobilität, Verbraucherschutz, Energie, Bürger:innenrat, Berlin, Konsum, ÖPNV, Individualverkehr
    Themenfelder:
    Klima
    Umwelt
    Nachhaltigkeit
    Stadtplanung
    Bau
    Grünflächen
    Infrastruktur
    Energie
    Gebietskörperschaftübergreifend?
    Nein
    Gebietskörperschaftsintern?
    Nein
    Beginn des Bürgerrats:
    26.04.2022
    Ende des Bürgerrats:
    18.06.2022
    Anzahl der Teilnehmenden:
    101
    Politische Ebene:
    Landesebene
    Aktueller Status:
    Beendet
    Auftraggeber des Verfahrens:
    Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK)
    Durchführende Akteure:
    nexus Institut, IASS Potsdam (Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung) und Klima-Mitbestimmung JETZT e.V.
    Links zu den durchführenden Akteuren:
    https://nexusinstitut.de/ + https://www.rifs-potsdam.de/de/news/das-iass-ist-jetzt-das-institut-fuer-transformative-nachhaltigkeitsforschung + https://klimamitbestimmung.de/
    Art der Akteure:
    Nicht-gewinnorientiert
    Öffentlich-rechtlich
    Offizieller Kontakt für den Bürgerrat:
    Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
    Am Köllnischen Park 3
    10179 Berlin
    Tel. +49 (0) 30-90250
    E-Mail: post@senmvku.berlin.de
    Rechtliche Grundlage:
    Einsetzungsbeschluss des Gemeinderates,Landtages oder Bundestages
    Verstetigung:
    Einmalig

    Ziel und Zweck des Verfahrens:
    Entwicklung von Handlungsempfehlungen für den Klimaschutz in Berlin
    Überblick über das Verfahren:
    Nach rund acht Wochen intensiver Beratungen hat Berlins erster Klima-Bürgerrat am 30. Juni 2022 fast 50 Empfehlungen an die Politik vorgelegt. Zu den Wünschen, die das aus 100 Bürgerinnen und Bürgern bestehende Gremium jeweils mit Mehrheit beschlossen hatte, gehörten ein attraktiverer Personennahverkehr, eine Reduzierung des Autoverkehrs und der Erhalt bestehender Grünflächen.

    Außerdem wollten die Teilnehmer unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden beschleunigen, die Kosten dafür sozial abfedern und nicht allein auf Mieter abwälzen. Sie forderten zudem einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien, etwa mit Hilfe einer "Solar- und Gründächerpflicht". Knapp zwei Drittel der Bürgerrat-Teilnehmer hielten die Prüfung einer City-Maut für nötig und empfahlen eine emissionsfreie Innenstadt ohne Verbrennerautos ab 2030.

    "Gemeinsam am Ziel arbeiten"

    „Wir waren uns alle einig, dass der Energie- und Ressourcenverbrauch in allen Bereichen - Staat, Wirtschaft und Gesellschaft - reduziert werden muss. Ganz wichtig ist dabei, dass die Berliner Bevölkerung gemeinsam an diesem Ziel arbeitet. Dafür braucht es sozial gerechte Maßnahmen, Aufklärung und Dialog zwischen Politik und Bevölkerung. Denn vielen Menschen ist immer noch nicht bewusst, was die Klimakrise für uns alle bedeutet. Es ist entscheidend, dass der Senat verantwortungsvoll mit unseren Empfehlungen umgeht", so das Bürgerrat-Mitglied Malte Hally (27).

    „Der Klimabürger:innenrat war eine einzigartige Erfahrung. Bei so vielen verschiedenen Berlinerinnen und Berlinern gab es natürlich auch mal Streit. Aber am Ende waren wir uns einig: Es muss mehr getan werden für den Klimaschutz, und ein Zögern können wir uns nicht leisten. Denn ohne intakten Lebensraum haben wir alle keine Zukunft. Die Politik muss den Klimaschutz endlich an erste Stelle setzen", kommentierte die Bürgerrat-Teilnehmerin Beatrice Al-Mardini-Krukow (68) die Empfehlungen.

    Beratungen von April bis Juni 2022

    Vom 26. April bis zum 18. Juni 2022 hatten sich die 100 zufällig ausgeloste Berlinerinnen und Berliner mehrfach getroffen, um über Klimaschutz zu sprechen. Ihre Empfehlungen werden von der Landesregierung und vom Abgeordnetenhaus des Stadtstaates beraten.

    In einem Anfang Februar 2022 gestarteten, aufwändigen Auswahlverfahren - zunächst per Los via Melderegister, dann nach repräsentativ quotierten Kriterien - waren 100 Berlinerinnen und Berliner gefunden worden, die in insgesamt neun Sitzungen über die klimaschutzpolitische Zukunft der Hauptstadt diskutiert haben.

    Mitglieder zwischen 17 und 80 Jahren alt

    Die Mitglieder des Klima-Bürgerrates kamen aus allen zwölf Stadtbezirken und waren zwischen 17 und 80 Jahren alt. Ein Viertel von ihnen hatte einen Migrationshintergrund, genau die Hälfte waren Frauen. Sie haben stellvertretend für alle Berlinerinnen und Berliner, begleitet von Expertinnen und Experten, über Klimaschutz für Berlin diskutiert.

    Der Bürgerrat sollte eine Art Mini-Berlin darstellen: Ihm gehörten 100 Menschen an, die in ihrer Zusammensetzung die Bevölkerung der Hauptstadt möglichst genau widergespiegelt haben. Ein Algorithmus hat daher nach der Rücksendung aus allen Interessierten 100 Personen ausgewählt, die nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Wohnbezirk und Migrationserfahrung die Bevölkerung Berlins am besten abgebildet haben. Mit dem Verfahren sollten gerade auch Menschen erreicht werden, die sich sonst kaum in Beteiligungsverfahren engagieren.

    Neun Sitzungstage

    Der Bürgerrat hat insgesamt neun Mal getagt. Die erste Sitzung des Klima-Bürgerrates fand am 26. April 2022 statt. Themen waren insbesondere die Bereiche Mobilität, Gebäude und Energie. Nach der Übergabe der Ergebnisse hat die Politik Gelegenheit zu reagieren. „Der Klimabürger:innenrat hat klare und präzise Empfehlungen vorgelegt, mit denen die Politik sich nun gründlich beschäftigen wird - sowohl der Senat als auch das Abgeordnetenhaus", erklärte Klimaschutz-Senatorin Bettina Jarasch (Grüne). "Ganz offensichtlich wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger noch mehr wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs: Darüber werden wir reden müssen. Der Senat wird die Empfehlungen im neuen Klima-Ausschuss beraten, das Abgeordnetenhaus im parlamentarischen Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz“ , so Jarasch.

    Durchgeführt wurde die Losversammlung vom in Sachen Losdemokratie erfahrenen Nexus-Institut. Wissenschaftlich beraten wurde das Projekt vom Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS).
    Verbindung zu anderen Beteiligungsprozessen:
    Die per Zufallsverfahren zusammengestellte Losversammlung zum Klimaschutz war das Ergebnis einer Volksinitiative. Die Initiative "Klimaneustart Berlin" hatte am 2. Dezember 2020 32.011 Unterschriften für eine Volksinitiative zur Einberufung eines Klima-Bürgerrates an das Abgeordnetenhaus übergeben. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hatten Tausende Menschen die Forderung unterschrieben. Am 20. Januar 2021 hatte der Berliner Senat die Zulässigkeit der Volksinitiative "Klimaneustart Berlin" festgestellt. Von 31.902 geprüften Unterschriften waren 24.812 gültig. Wegen des Erreichens der notwendigen Mindestzahl von 20.000 Unterschriften wurden 2.039 weitere Unterschriften nicht mehr geprüft.

    Am 29. April 2021 hatte der Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses der Volksinitiative für einen Klima-Bürgerrat entsprochen. Am 6. Mai 2021 hatte das Abgeordnetenhaus die Entscheidung des Umweltausschusses zur Einberufung eines Klima-Bürgerrat bestätigt.
    Mini-Berlin
    Besonderheiten des Verfahrens und sonstige Anmerkungen:
    keine Angabe
  • Planung und Durchführung

    Art des Losverfahrens:
    Stratifiziertes Losverfahren
    Auswahlkriterien beim Losverfahren:
    Alter
    Geschlecht
    Wohnort
    Bildungsabschluss
    Migrationshintergrund
    Datenbasis für das Losverfahren:
    Einwohnermelderegister
    Gab es nicht-geloste Teilnehmende?
    Nein
    Wie wurden die ausgelosten Personen kontaktiert?
    Postalisch
    Aufsuchendes Verfahren
    Anzahl Einladungen:
    2000
    Anzahl positiver Rückmeldungen:
    238
    Quote positiver Rückmeldungen in Prozent:
    11.9
    Gab es eine finanzielle Entschädigung für die Teilnehmenden?
    Ja
    Betrag der Zahlung pro Teilnehmenden:
    keine Angabe
    Unterstützung der Teilnahme:
    keine Angabe

    Kosten:
    keine Angabe
    Herkunft der Finanzierung:
    Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

    Datum des Beschlusses:
    keine Angabe
    Einbezug von Stakeholdern (Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung):
    keine Angabe
    Prozessdesign: Politische Mandatsträger:innen (Exekutive, Legislative):
    keine Angabe

    Art der Sitzungen:
    Präsenz und Online
    Sitzung in Präsenz, Online oder Hybrid:
    keine Angabe
    Drop-Outs:
    keine Angabe
    Optional: Angebotene Plattformen:
    keine Angabe
    Anzahl der Sitzungstage:
    9
    Art der Kleingruppen:
    Moderierte Kleingruppen
    Wurde eine Facilitation-Methode angewandt?
    keine Angabe
    Angewendete Methoden:
    keine Angabe
    Gesamtdauer der Sitzungen in Stunden:
    keine Angabe
    Anzahl der Panel:
    keine Angabe

    Einbezug von externer Expertise:
    Ja
    Anzahl der Experten:
    keine Angabe
    Einbezug von externer lokaler Expertise:
    keine Angabe
    Gesamtumfang des externen Inputs:
    13
    Hintergrund der Expert:innen:
    Wissenschaft
    Sonstige

    Welche Begleitgremien gab es zum Bürgerratsprozess?
    keine Angabe
    Perspektiven in den Begleitgremien:
    keine Angabe
    Rolle der Begleitgremien:
    keine Angabe

    Wurde Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt?
    Ja
    Umfang und Art der Öffentlichkeitsarbeit:
    Internetseite, Pressemitteilung, Pressekonferenz
    Wer hat die Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt?
    Klimamitbestimmung e.V.
  • Ergebnisse und Wirkung

    Wurde der Bürgerrat evaluiert?
    Nein
    Art der Evaluation:
    keine Angabe
    Methodik der Evaluation
    keine Angabe
    Herausforderungen:
    keine Angabe
    Lernerfahrungen für zukünftige Verfahren:
    keine Angabe
    Gab es eine Begleitforschung?
    keine Angabe

    Anzahl der vom Bürgerrat erarbeiteten Empfehlungen für die Politik:
    47
    Sind die Empfehlungen übergeben worden?
    Ja
    Sind die Empfehlungen publiziert worden?
    Ja
    Wurden die Empfehlungen mit den Adressaten diskutiert?
    Ja
    Wie oft und in welchem Rahmen hat ein Austausch zu den Empfehlungen mit den Adressaten stattgefunden?
    keine Angabe

    Legislative Beratung:
    Ja
    Gab es eine Stellungnahme zu den Empfehlungen?
    Ja
    Legislative Beschlüsse:
    keine Angabe
    Exekutive Beschlüsse:
    Ja
    Politische Mehrheitsverhältnisse der Legislative:
    SPD, Grüne, Linke
    Politische Mehrheitsverhältnisse der Exekutive:
    SPD, Grüne, Linke
    Regierungswechsel während des Prozesses:
    Nein
    Wurde die Umsetzung überprüft?
    Unbekannt
    Stand der Umsetzung:
    Unbekannt
  • Kontaktdaten

    Vorname:
    keine Angabe
    Name:
    keine Angabe
    Telefon:
    keine Angabe
    Mobil:
    keine Angabe
    E-Mail:
    keine Angabe
    Welche Rolle hatten Sie im Bürgerrat?
    keine Angabe