Ziel und Zweck des Verfahrens:
Erarbeitung von Maßnahmenvorschläge aus Sicht der Bürgerschaft für das neue Klimaschutzkonzept der Stadt
Überblick über das Verfahren:
Die Stadt Nürnberg hat ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Das Integrierte Klimaschutzkonzept wurde im Zeitraum Mai 2024 bis Mai 2025 erstellt. Die Akteurs- und Bürgerbeteiligung fand überwiegend im Zeitraum von Oktober 2024 bis April 2025 statt. In diesem Zeitraum wurden die folgenden Beteiligungsbausteine durchgeführt:
- Stakeholder- und Verwaltungsbeteiligung
- Zufallsbürgerinnen- und Bürger-Workshop
- Jugendbeteiligung
- Onlinebeteiligung in zwei Phasen
Ein zentraler Baustein der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Integrierten Klimaschutz in Nürnberg war die Durchführung eines zweitägigen Workshops mit zufällig ausgewählten Einwohnerinnen und Einwohnern. Für den Workshop sollte eine für die Nürnberger Stadtgesellschaft möglichst repräsentative Gruppe zusammengebracht werden, um gemeinsam über Klimaschutz in Nürnberg zu diskutieren. Der Stab Klimaschutz ist mit diesem Beteiligungsformat bewusst neue Wege gegangen, um Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, die sich sonst in Beteiligungsverfahren oder bei Veranstaltungen des Stabs Klimaschutz eher nicht aktiv zu Wort melden. Dies diente unter anderem dazu, vielfältige Meinungen, Sichtweisen und Ideen aus der Stadtbevölkerung zu berücksichtigen.
Ende 2024 wurden 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Nürnberg zufällig ausgewählt und angeschrieben, um aus diesen eine Gruppe zu gründen, die in Workshops konkrete Maßnahmenvorschläge "aus Sicht der Bürgerschaft für das neue Klimaschutzkonzept" erarbeiten sollten, die den Klimaschutz in der Stadt verbessern könnten. Von den 2.000 angeschriebenen Personen haben sich insgesamt 240 zurückgemeldet und ihr Interesse an der Workshop-Teilnahme bekundet.
Aus diesem Personenkreis wurde dann in einem zweiten Schritt eine im Vergleich zur Stadtbevölkerung möglichst repräsentative Gruppe mittels einer Excel-Auswertung ausgewählt. Die Auswahl erfolgte anhand der folgenden Kriterien:
- Geschlecht
- Altersgruppe
- Staatsangehörigkeit (deutsch / andere)
- höchster Bildungsabschluss
- Postleitzahlbezirk
Im nächsten Schritt wurden dann insgesamt 60 Personen angeschrieben und zum Workshop eingeladen.
An den beiden Workshop-Tagen waren insgesamt 41 Personen anwesend. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde jeweils eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro gezahlt.
Insgesamt wurden in sieben Arbeitsgruppen Maßnahmen rund um das Themenfeld Klimaschutz erarbeitet. Folgende Maßnahmen sind entstanden:
- Motivieren zum Mitmachen: Umweltbewusstes Kaufen bringt Freude!
- Klimaschutz auch im Alter bezahlbar machen
- Mobilitätsberatung, um aufzuzeigen, welche Angebote bereits existieren & Meldestelle für Mobilitätsprobleme und Vorschläge
- Zukunft mitgestalten! Willkommen in deiner Klimaschulung!
- Müll richtig trennen, weniger verbrennen!
- Kicken und Kehren fürs Klima
- Quartier-Projekte – Klimaschutz nur gemeinsam
Der Fokus lag auf zügig umsetzbaren Maßnahmen, die in den Gestaltungs- und Umsetzungsspielraum der Stadt Nürnberg fallen. Außerdem galt es Maßnahmen zu priorisieren, die einen möglichst schnellen und wesentlichen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.
Die Ideen der zufällig ausgewählten Personen fließen in das neue Klimaschutzkonzept der Stadt ein, das 2025 verabschiedet werden soll. Das Klimaschutzkonzept ist der Fahrplan für ein klimaneutrales Nürnberg bis spätestens 2040.
Verbindung zu anderen Beteiligungsprozessen:
Die Einbindung wichtiger Interessengruppen aus der Stadtgesellschaft, z. B. von Vereinen und Verbänden, Wirtschaftakteuren und städtischen Beteiligungen sowie von Ämtern und Eigenbetrieben der Stadt Nürnberg wurde während des gesamten Erstellungsprozesses durch verschiedene Veranstaltungen sichergestellt.
Ebenso wurde die fachlich interessierte Öffentlichkeit im Rahmen des Runden Tischs Energie und Klima in den Prozess aktiv mit einbezogen. Des Weiteren wurde auch der im Jahr 2023 neu geschaffene Klimabeirat der Stadt Nürnberg in mehreren Terminen in die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts eng eingebunden und konnte zu den einzelnen Projektschritten regelmäßig fachlich Stellung beziehen.
Bei der Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts sollten explizit auch die Sichtweisen und Ideen der jüngeren Bevölkerung (Jugendliche und junge Erwachsene) mitberücksichtigt werden. Da Kinder und Jugendliche oftmals mit klassischen Beteiligungsformate nur schwer zu erreichen sind, hat der Stab Klimaschutz gemeinsam mit dem Team der in Nürnberg etablierten Kinder- und Jugendbeteiligung durch laut! (ein Gemeinschaftsprojekt des Jugendamts Nürnberg und des Kreisjugendrings) passende Beteiligungsformate entwickelt. Diese zeichnen sich in erster Linie durch eine aufsuchende und jugendgerechte Ansprache in verschiedenen Kinder- und Jugendzentren im Stadtgebiet aus
Im Rahmen einer Online-Beteiligung konnten Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Nürnberg vom 20. Januar bis 9. Februar 2025 ihre Ideen zu Themen wie Energie, Wärme, Mobilität einbringen. Im März 2025 konnten Sie der Stadt dann in der zweiten Phase Ihre Priorisierung der Maßnahmen mitteilen.
Besonderheiten des Verfahrens und sonstige Anmerkungen:
keine Angabe