Stadtentwicklung

Tempelhofer Feld: Sechs Konzepte für mögliche Gestaltung ausgewählt

Sechs Entwürfe des Ideenwettbewerb zum Tempelhofer Felds werden bald in einer Dialogwerkstatt besprochen. Nur wenige schlagen eine Randbebauung vor.

Über die Gestaltung des Tempelhofer Feldes wird in Berlin seit langem gestritten.
Über die Gestaltung des Tempelhofer Feldes wird in Berlin seit langem gestritten.Emmanuele Contini/imago

Die zweite und letzte Phase des offenen Ideenwettbewerbs zum Tempelhofer Feld ist beendet. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mitteilte, wurden aus insgesamt 20 Entwürfen sechs Ideen ausgewählt. Diese stünden stellvertretend für „die Vielfalt einer zukünftigen Entwicklung des Tempelhofer Feldes“. Einige davon sehen eine Randbebauung des Tempelhofer Felds vor, die Mehrzahl aber nicht. Die nun ausgewählten Entwürfe sind die Grundlage für die dritte sogenannte Dialogwerkstatt Mitte Juli 2025.

Ziel des internationalen stadt- und freiraumplanerischen Wettbewerbs war laut Bausenator Christian Gaebler (SPD), „Raum für mutige, überraschende und auch unbequeme Ideen zu geben“. Das Preisgericht bestand demnach aus fünf Bürgerinnen und Bürgern sowie sechs Experten aus verschiedenen Bereichen wie Architektur oder Stadtplanung.

Tempelhofer Feld: Grünen ziehen kritisches Fazit zu Wettbewerb

Bereits in zwei vorherigen Dialogwerkstätten im September 2024, zu denen 275 zufällig ausgewählte Berlinerinnen und Berliner eingeladen waren, wurden Empfehlungen zu verschiedenen Themenbereichen erarbeitet. Diese Erkenntnisse flossen in die Wettbewerbsaufgabe ein. Entwürfe aus beiden Wettbewerbsphasen sollen im September in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert werden.

Der Naturschutzbund (Nabu) Berlin äußerte sich skeptisch. Einige der prämierten Entwürfe stellten den Naturerhalt in den Mittelpunkt, was zu begrüßen sei. Eine Randbebauung etwa entlang des Tempelhofer Damms wie in anderen bewerte der Nabu „extrem kritisch“.

Die Grünen-Fraktion zieht ebenfalls ein kritisches Fazit. „Der Senat ist mit seiner Strategie gescheitert, durch einen teuren Wettbewerb eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zu legitimieren“, sagte der stadtentwicklungspolitische Sprecher, Julian Schwarze. Der Ausgang des Wettbewerbs bestätige die Ergebnisse der Dialogwerkstatt mit einem Votum der Bürgerinnen und Bürger gegen eine Bebauung. „Der Senat muss diese Ergebnisse jetzt endlich akzeptieren und seine Bebauungsfantasien beenden.“

Eine Bebauung der Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof ist nicht ohne Weiteres möglich. Bei einem erfolgreichen Volksentscheid von 2014 gab es eine Mehrheit dagegen. Die schwarz-rote Koalition würde zumindest an den Rändern gerne Wohnungen bauen. Wie das rechtlich möglich gemacht werden könnte, ist noch offen.