Der Senat ist mit seiner Strategie gescheitert, durch einen teuren Wettbewerb eine Bebauung des Tempelhofer Feldes durchzusetzen. Die Mehrheit der von der Jury am vergangenen Wochenende ausgewählten Entwürfe sieht keine Bebauung vor. Das ist ein klares Signal gegen eine Bebauung des Tempelhofer Feldes.
Der Ausgang des Wettbewerbs bestätigt die eindeutigen Ergebnisse der senatseigenen Dialogwerkstatt aus dem Sommer 2024. Denn das Ergebnis war damals mehr als eindeutig. Die Beteiligten haben sich mit überwältigender Mehrheit gegen eine Bebauung ausgesprochen.
Der Senat muss diese Ergebnisse jetzt endlich akzeptieren und seine Bebauungsfantasien beenden. Statt Millionen Euro für Wettbewerbe und eine Scheindebatte auszugeben, sollte er Ressourcen bündeln und bestehende Bauprojekte voranbringen. Berlin hat kein Flächenproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.
So sind im Stadtentwicklungsplan Wohnen 2040 – ohne das Tempelhofer Feld – ausreichend Flächen für ca. 250.000 Wohnungen genannt. Hinzu kommen über 60.000 Wohnungen, die genehmigt wurden, aber bisher nicht gebaut sind (der sog. Bauüberhang). Die Debatte über eine Bebauung des Tempelhofer Feldes ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, dass der Senat seine Wohnungsbauziele nicht erreicht.
Bereits 2014 beim Volksentscheid zum Tempelhofer Feld hatten 64,3 Prozent der Teilnehmenden gegen eine Bebauung gestimmt. Übrigens: Dabei hat sich damals sogar jeder einzelne Bezirk gegen eine Bebauung und für den Gesetzesentwurf der Bürgerinitiative ausgesprochen. Das Volksgesetz (ThF-Gesetz) ist nach seiner Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt am 25. Juni 2014 in Kraft getreten. Darin heißt es: „Das Tempelhofer Feld in seiner Gesamtheit ist wegen seiner Leistungs- und Funktionsfähigkeit im Naturhaushalt, der Eigenart und Schönheit seiner Landschaft, seines Nutzens für die Erholung, seiner kulturhistorischen Bedeutung und als Ort Berliner Geschichte, der Flugfahrt und des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus von einmaligem Wert.“
Das Tempelhofer Feld ist nach wie vor wichtig für das Stadtklima und dringend für Freizeit und Sport notwendig. Es hat auch eine wichtige soziale Funktion. Gerade Menschen und Familien, die in engen Wohnungen ohne große Balkone oder eigene Gärten leben, brauchen diesen Ort.
Viele weitere Argumente gegen eine Bebauung findet ihr im FAQ der Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus und im Fakten-Check-Heft zum Tempelhofer Feld auf thfvision.org.

Das Tempelhofer Feld muss frei bleiben!