Ziel und Zweck des Verfahrens:
Einen förderlichen Bürger-Dialog ermöglichen, in dem Gedanken und Ideen für die zukünftige Entwicklung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, auf der Basis unterschiedlicher Perspektiven und Meinungen von 60 zufällig ausgelosten Greifswalderinnen und Greifswaldern zusammengetragen werden. Der Fokus liegt dabei auf stadtrelevanten Themen.
Überblick über das Verfahren:
In Greifswald findet im Herbst 2025 ein Zukunftsrat statt. Dafür werden 60 Greifswalderinnen und Greifswalder nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Ihre Ideen für die Stadtentwicklung sind gefragt. Das Ziel: konkrete Themen für die Verwaltung und Politik erarbeiten und sich dabei mit anderen Menschen aus Greifswald austauschen und diskutieren.
Die Einrichtung eines Zukunftsrates soll ein weiteres niedrigschwelliges Mittel sein, um die Greifswalderinnen und Greifswalder an der zukünftigen Stadtplanung zu beteiligen. Unter Nutzung von Fördermitteln soll der Zukunftsrat zum Thema „Mein Greifswald 2030, was bewegt mich?“ im Probezeitraum 2025 bis 2028 Handlungsempfehlungen für die Verwaltung und die Politik erarbeiten.
Hintergrund
Nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der WZB-Studie Hinter den Fassaden. Zur Ungleichverteilung von Armut, Reichtum, Bildung und Ethnie in den deutschen Städten in Greifswald (Dezember 2023) wurde ersichtlich, was viele Greifswalder und Greifswalderinnen unterstreichen würden; aufgrund der räumlichen und sozialen Trennung der Stadtteile kommen Menschen mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen kaum miteinander in Kontakt. Konstruktive Diskussionen über unterschiedlichste Ansichten, ohne Lagerzuordnungen sind im öffentlichen Raum wenig wahrnehmbar.
Außerdem ist über Auseinandersetzungen der letzten Jahre deutlich geworden, dass sich viele Bürger und Bürgerinnen nicht verstanden, ernst- bzw. mitgenommen fühlen. So entstand in Teilen der Stadtbevölkerung der Eindruck, dass politische Entscheidungen weniger danach ausgerichtet sind, was die Menschen in der Stadt tatsächlich bewegt.
Lösungsansatz
Die Mitwirkenden des Zukunftsrats werden per Zufallsverfahren gemäß § 46 Bundesmeldegesetz (BMG) bei Vorliegen eines öffentlichen Interesses ausgewählt. So entsteht eine repräsentative Querschnittsgruppe der Greifswalder Bevölkerung. In den Veranstaltungen werden partizipative Großgruppenmethoden eingesetzt, die die gleichwertige Teilnahme aller Beteiligten sicherstellt. Hierarchien werden aufgelöst, was zu einer offenen Kommunikation mit einer ausgewogenen Verteilung der aktiven Teilnahme führt. Die interaktiven Elemente der partizipativen Großgruppenmethoden schaffen eine positivere Gruppendynamik.
Die Mitwirkenden des Zukunftsrates kommen in elf Sitzungen zusammen, um Informationen zu sammeln, Experten zu hören, Debatten zu führen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern im Zukunftsrat ermöglicht kreative und pragmatische Ansätze für komplexe lokale Probleme und Herausforderungen, die als Empfehlungen und Ergebnisse in Zwischenberichten und abschließenden Empfehlungen zusammengefasst werden.
Der notwenige Verfahrensablauf für einen Grundsatzbeschluss der Bürgerschaft sowie die Einbeziehung aller Gremien, Fachausschüsse, Beiträte, Arbeitsgemeinschaften und Netzwerke wird über die Kanzlei der Bürgerschaft sichergestellt. Gleichzeitig wird über diese Schnittstelle innerhalb der Verwaltung organisiert, dass die Teilnehmenden des Zukunftsrates für die Treffen notwendige verfahrenstechnische Informationen bekommen, die sie in ihren Lösungsansätzen berücksichtigen müssen.
Verbindung zu anderen Beteiligungsprozessen:
keine Angabe
Besonderheiten des Verfahrens und sonstige Anmerkungen:
keine Angabe